Workshop Details

Was ist der Mensch?

Vortrag zum Einstieg


Michael Schätzel (Kirchenrat)

Umgang mit Selbstwert

Unter Selbstwert oder Selbstvertrauen versteht die Psychologie die Bewertung, die man von sich selbst hat. Ein gesundes Selbstvertrauen ist eine wichtige Voraussetzung für unser seelisches und körperliches Wohlbefinden. Selbstvertrauen haben bedeutet, wir haben Vertrauen in uns, unsere Kräfte und Fähigkeiten. Ein gutes Selbstvertrauen ist die Basis für ein gesundes Selbstbewusstsein. Ein geringes Selbstvertrauen ist nicht angeboren, sondern erworben.

Das heißt, wir können unser Selbstvertrauen stärken und trainieren, indem wir

  • unsere Fehler und Schwächen akzeptieren, d.h. uns dafür nicht verurteilen,
  • unsere eigenen Fähigkeiten und Stärken kennen und sie nutzen,
  • lernen, mit Misserfolgen angemessen umzugehen,
  • uns unseren Ängsten (etwa Versagensängsten) stellen, statt auf diese zu hören und zu meiden,
  • Neues wagen und dazulernen

Welche Rolle kann dabei die kirchliche Jugendarbeit einnehmen?
Die Theorie wollen wir mit Beispielen und praktischen Übungen ergänzen.


Ute Schreiner, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin, Hannover

Umgang mit Schuld und Versagen

Der Workshop hat zwei Einheiten:

(1) Leben ist für uns alle nicht krisenfrei. Wir werden vom Pech verfolgt, von Mitmenschen übers Ohr gehauen, vom Lottoglück gemieden, von der großen Liebe übersehen. Die Abgeschlagenen und Schlechtweggekommenen, die Gescheiterten und Hinterbänkler sind immer in der Mehrheit.

Scheitern ist eine existentielle Grunderfahrung. Wie gehen wir mit dieser Erfahrung um? Gibt es ein Leben nach dem Scheitern? Welche Möglichkeiten bleiben uns?  Wir wollen verstehen lernen, dass Scheitern nie nur Sackgasse ist sondern uns neue Zugänge zum Leben eröffnet.

(2) „Die Vergangenheit“, sagt der amerikanische Schriftsteller William Faulkner, „ist niemals tot, sie ist noch nicht einmal vergangen, sie redet permanent in unsere Gegenwart hinein.“ Auch bei uns? Fühlen wir uns oft schuldig? Aber sind wir wirklich immer schuld, wenn wir uns schuldig fühlen? Können wir auch schuld sein, ohne uns schuldig zu fühlen? Wir wollen im Workshop über das Zusammenspiel von Schuld und Schuldgefühlen nachdenken und miteinander Auswege aus bedrängenden Gewissensfragen suchen.


Friedhelm Grund, Klinikseelsorger Hohemark, Oberursel

Umgang mit Tod und Trauer

Umgang mit Tod und Trauer: „Im Wirbelsturm der Gefühle“

Jugendlichen mit ihren Seelenanliegen einen sicheren Ort zu schaffen fordert eine wertschätzende Haltung, eine hohe Achtsamkeit vor der Einmaligkeit der JugendART sowie eine Sensibilität für ihre unterschiedlichen Lebensmodelle und spirituellen Bildern in der Jugendwelt.

Heranwachsenden konfrontieren uns mit ihrem Livestyle, mit ihrer Kleidung, mit ihrer Vorlieben für Heldenfiguren aus Literatur und Film, mit Games und Musik …..mit Fragen nach dem Sinn des Lebens, der Frage nach „Tod! und was dann?“, und setzen sich dabei innerlich intensiv mit dem Thema auseinander: „Braucht mich die Welt oder braucht sie mich nicht!? Und wenn ja, wofür…“.

Hinter all den Themen „Rund um Abschied, Verlust und Tod“ stehen die Ursehnsüchte nach Geborgenheit, Toleranz, Zukunftsperspektive. Das junge Leben erfährt angesichts der Bewusstwerdung, dass unser eigenes Leben und auch das Leben von bedeutsamen nahen Menschen durch den Tod bedroht ist eine unendliche Erschütterung.

Die Suche nach einem sinnvollen Lebensmodell angesichts des Todes als heftigste Krise im Leben überhaupt und einem Glauben der mich tragen kann, auch wenn der Boden unter meinen Füßen gerade ein Scherbenmeer ist, ist auf einem besonderen Prüfstein… Keine Zeit im Leben ist so geladen mit spirituellen Fragen wie diese.

Da braucht es Ansprechpersonen, die einen sicheren Rahmen für all diese Fragen schaffen, die mit aushalten, keine schnellen Antworten parat haben, sondern den Dialog fördern, die individuellen Bilder und Philosophien ernstnehmen und begleiten.

Im Workshop „Im Wirbelsturm der Gefühle“ möchte ich mit Ihnen folgende Themen erschließen:

  • Grundlagen der (Jugend)TrauerSeelenArbeit
  • JugendTrauerART verstehen mit Beispielen aus der Musikwelt und Kunstwerken von Betroffenen
  • Interventionen und Methoden, um in der Begegnung „Gesprächs- und Gestalträume“ zum Thema Tod und Trauer zu eröffnen

Auch wir als Ansprechpersonen erleben, dass die Beschäftigung und Konfrontation mit dem Thema Tod eigene Gefühle und Fragen aufspült und Erlebnisse und Erfahrungen aufwühlt. So nehmen wir uns auch Zeit dafür, in den Blick zu nehmen, wie wir mit unserer eigenen Betroffenheit umgehen, und uns selber schützen und stärken können. Selbstverständlich sollen dabei ihre Fragen und Erfahrungen ein genügendes Zeitfenster erhalten.

Walburga Schnock-Störmer Diplom-Religionspädagogin, Trauerberaterin, Systemische Coach Gestalttherapie für Kinder und Jugendliche, Kinderpsychodrama, Krisenintervention


Walburga Schnock Störmer, Dipl. Religionspädagogin, Trauerberaterin, FamilienCoach, Schwerte

Umgang mit Glaubenszweifeln

Biblisch theologisch aufbereitet

Der Jünger Thomas und Abrahams Frau Sara, Eva im Paradies und der Jünger Petrus – das sind vier Glaubensgestalten der Heiligen Schrift und keiner der vier wurde von Zweifeln im Glauben verschont.

Ich lerne daraus: Glaube ist ohne Zweifel nicht zu haben solange wir auf Erden leben. Deshalb folgere ich daraus: Es geht nicht darum, Zweifel zu beseitigen oder zu leugnen, sondern mit ihnen zu leben. Aber wie kann das gehen? Wie kann ich mit Zweifel und trotz Zweifel glauben? Ist der Zweifel eine Herzensregung, die den Glauben reifer macht, und damit wünschenswert? Oder ist der Zweifel eine Macht, die den Glauben in die Knie zwingt, und deshalb eine zu meidende Gefahr?

In dem Workshop wollen wir miteinander bedenken, welche möglichen Faktoren dazu führen, dass ein glaubender Mensch zweifelt und woran genau sich der Zweifel entzündet.

Das Betrachten des Lebens biblischer Personen und von Menschen aus der Kirchengeschichte soll uns für unseren eigenen Glauben Perspektiven aufzeigen, wie wir als Christen mit eigenen Zweifeln leben und umgehen können.


Pfr. Carsten Voß, Verden

Umgang mit Mobbing (Schule, online)

Szenisch Lösungen erarbeiten mit

Wird ein Schüler über einen längeren Zeitraum systematisch schikaniert – ohne dass er sich selbst helfen kann – so ist das Mobbing. Man versucht das Opfer zu demütigen, also in der Würde zu verletzen, zu unterwerfen, auszugrenzen und ganz aus dem Klassenverband auszuschließen.
Von Cybermobbing spricht man dann, wenn Schüler/innen im Internet, bspw. in sozialen Netzwerken, an den Pranger gestellt und gedemütigt werden.
Mobbing ist immer eine Form von Gewalt. Gleich ob körperlich oder seelisch verletzt wird, die Opfer leiden darunter sehr. Sie brauchen Hilfe und Unterstützung. Allein können sie die Situation nicht lösen.

Wie man Mobbing erkennt, wie man den Opfern von Mobbing hilft und was in der Schule getan werden kann, damit das Mobben aufhört, soll im ersten Teil des Workshops vorgestellt werden. Im zweiten sollen anhand von Fallbesprechungen oder eigenen Erfahrungen der Teilnehmer Strukturen, die Mobbing begünstigen und wie man entsprechend vorbeugen kann, gemeinsam erarbeitet werden. Als Methode dient unter anderem ein Rollenspiel, um szenisch Lösungen zu entwickeln.

Literaturhinweis:

Gerd Arentewicz, Dieter Struck, Alfred Fleissner: Mobbing. Psychoterror am Arbeitsplatz, in der Schule und im Internet. Tipps und Hilfsangebote. Ellert & Richter Verlag, Hamburg, September 2009, ISBN 3-8319-0376-X.

Arbeitsgemeinschaft Kinder und Jugendschutz Landesstelle Nordrhein-Westfalen e.V.: Mobbing unter Kindern und Jugendlichen, Drei-W-Verlag, Essen.


Erik Dancs, Dipl. Religionspädagoge, Sozialsekretär, Mediator, Unternehmensberater, „Das Beraternetzwerk“

Für die Seele sorgen

Trost macht die Seele stark.

Das Thema wird in drei Unterthemen entfaltet:

  1. Trösten, was ist das überhaupt? Mit Hilfe von eigenen Erfahrungen, von mir erzählten Gesprächen aus der Seelsorge- und Lebensberatungsarbeit und gemeinsamer Bibelarbeit wollen wir uns das Thema aufschließen und Antworten finden.
  2. Trost-Techniken“ lernen. Manche Menschen zersorgen sich, weil sie von der Vergangenheit oder der Zukunft festgehalten werden. Wie kommt man aus dem Zersorgen heraus? Wie kommt man in der Gegenwart an? Das Wissen um die Bedeutung der Gefühle, die uns von Gott gegeben sind, hilft sehr bei der Trostarbeit.
  3. Wer tröstet soll auf sich selber achten.
    1. Wer trösten will sollte von dem „vierfachen Dienst der Wortverkündigung“ wissen (Dietrich Bonhoeffer) Wir lernen, wie entlastend es ist, Mensch sein zu dürfen und nicht Gott sein zu müssen.
    2. Per Learnings, Gesprächen und Spielen sinnen wir nach über die richtige Balance in der Trostarbeit: die Balance zu halten: zwischen Autonomie und Bindung, zwischen Nähe und Distanz, die Balance zu den eigenen Stärken und Grenzen.
    3. Wer tröstet sollte um die lebendige Quelle des Lebens wissen. Wir schauen uns Trostlieder an und singen sie. Wir hören Geschichten der Dankbarkeit und bringen im Gebetdiese Dankbarkeit vor Gott.

Was erhoffe ich mir von meinem workshop?

Keine Verbissenheit, keine verzweifelte Anstrengung, keine nach Perfektion strebende Seelsorge-ARBEIT, vielmehr spielerisches, auf schon Gelerntes aufbauendes Lernen, Eigene Glaubenserfahrungen auszusprechen, sie zu kultivieren und Neues hinzuzufügen ohne den Zwang des Müssens dafür mit der Kreativität des eigenen Denkens und Fühlens.

Lust auf getröstet werden und trösten!


Pfr.i.R. Peter Wroblewski, Seelsorger, Paar- und Lebensberater